本文是一篇德语论文,笔者以语料库为基础的翻译学作为本文的另一个理论参考。对不同语料库在翻译研究中所理解的内容给出了明确的定义。随后,本文概述了语料库翻译研究的历史发展和研究现状,这些研究主要局限于英语。几乎没有基于语料库的当代德国和中国文学翻译研究。
1 Einleitung
1.1 Themenauswahl
In der vorliegenden Arbeit soll die deutsche Übersetzung Frösche von Mo Yans Roman Wa anhand einer Verbindung der korpusbasierten quantitativen Datenevaluierung mit qualitativer Analyse sowie Interpretation untersucht werden. Um die translatorischen Behandlungsweisen zu begründen wird die Normen-Theorie von Gideon Toury als theoretischer Anhaltspunkt eingeführt.
Mo Yan, einer der wichtigsten chinesischen Gegenwartsautoren, hat seit der Verleihung des Nobelpreises für Literatur im Jahr 2012 heftige Kontroverse in Deutschland angeregt und wurde auch erst seitdem in der breiten Öffentlichkeit bekannt, obwohl er schon vor der Nobelpreisvergabe zum gewissen Maße Anerkennung in deutschsprachigem Raum gewonnen hat.
Mo Yans jüngster Roman Wa1 gilt als eine eingehende kritische Reflexion über die 50-jährige Geschichte, die sich um das heikle Thema Ein-Kind-Politik und den tragischen Einfluss der Geburtenplanung auf Einzelschicksale dreht. In diesem Roman setzt Mo Yan auch seinen typischen Schreibstil ein, der tief in die chinesische Volkskultur eingebettet ist und auch vom lateinamerikanischen magischen Realismus beeinflusst wird. Strukturell ist Wa auch ungewöhnlich: die ersten vier Kapitel beginnen mit Briefen vom Ich-Erzähler an einen Japaner und auf jeden Brief folgt ein langer Bericht des Ich-Erzählers, während das letzte Kapitel in der Form eines 9-Takt-Dramas geschrieben ist.
1.2 Forschungsstand
Die deutsche Übersetzung von Mo Yans Werken begann schon im Jahr 1993 und bisher sind insgesamt acht seine Werke ins Deutsch übersetzt, darunter sieben Romane: Das rote Kornfeld (CN. 1987, DE. 1993), Die Knoblauchrevolte (CN. 1988, DE. 1997), Trockener Fluss und andere Geschichte (CN. 1985, DE. 1997), Die Schnapsstadt (CN. 1992, DE. 2002), Der Überdruss (CN. 2006, DE. 2009), Die Sandelholzstrafe (CN. 2001, DE. 2009) und Frösche (CN. 2009, DE. 2013) sowie eine Erzählung: Wie das Blatt sich wendet (CN. 2009, DE. 2014). Die Forschungen über Mo Yans Werke und ihre Übersetzungen sowie deren ausländische Rezeption beschränken sich jedoch meistens auf den englischsprachigen Raum. Die Auseinandersetzungen im deutschsprachigen Raum vollziehen sich meistens über die folgenden zwei Themen:
Erstens, über die Rezeption von Mo Yans Werken in Deutschland. In seiner Dissertation an der Universität Köln hat Cui Taotao dieses Thema umfassend behandelt. Werkanalyse, deutsche Übersetzungen und westliche Kritik wurden am Beispiel von sechs Mo Yans Romanen untersucht, darunter auch die jüngste Übersetzung Frösche. Cui nahm an, dass die deutschen Kritiker erst nach dem Erscheinen von der Übersetzung Frösche eine „nahezu 180-Grad-Wende“7 gegenüber Mo Yan wegen seiner heftigen Kritik an der Ein-Kind-Politik8 in diesem Werk vollzogen haben. Diese Annahme wurde jedoch von Ylva Monschein in Frage gestellt, der argumentierte, dass Mo Yan die Geburtsplanung nicht zum ersten Mal im Roman thematisierte9 . Wang Xiaohui hat die Interpretation des „Magischen Realismus“ von Mo Yan in deutschsprachigen Raum untersucht und schlussfolgert, dass es „durch die volkstümliche Sprache, die besondere Struktur, eine mythologisierte Heimat und die ambivalente Schilderung von Romanfiguren“10 konstruierte.
2 Theoretische Grundlage
2.1 Deskriptive Translationswissenschaft
In der Geschichte der Sprachwissenschaft wurden übersetzte Texte im Vergleich zur originalen Textproduktion immer als minderwertig und zweitrangig angesehen, was sich jedoch seit dem 20. Jahrhundert allmählich geändert hat. Dazu haben Descriptive Translation Studies (DTS) maßgeblich Beiträge geleistet, die vor allem mit dem Namen Gideon Toury verbunden sind, der unter dem Einfluss der von Itamar Even-Zohar entwickelten polysystem theory17 diesen Begriff einführte18.
Zusammenfassend weisen DTS zwei auffällige Merkmale auf:
Erstens ist die höchste Wertschätzung der empirischen Daten. Traditionelle Translationswissenschaft setzt normalerweise eine theoretische Grundlage oder eine mögliche Schlussfolgerung voraus und beweist die Behauptung bei einer Auswahl von entsprechenden Ergebnissen. Im Vergleich dazu steht im Mittelpunkt der DTS die Überzeugung, dass Translationswissenschaft als eine empirische Wissenschaft betrieben werden kann/soll und deswegen darauf abzielt, sowohl reale Übersetzungstexte als auch -phänomene in Bezug auf die literarischen, kulturellen und historischen Kontexte zu untersuchen.
So argumentierte Toury:
what constitutes the subject matter of a proper discipline of Translation Studies is facts of real life rather than merely speculative entities resulting from preconcerted hypotheses and theoretical models. It is therefore empirical by its very nature and should be worked out accordingly.
2.2 die Normen-Theorie
Nach Sozialwissenschaftler gelten Normen als allgemeine Werte oder Ideen, die von einer bestimmten Gemeinschaft geteilt werden und bestimmen, was angemessen oder unangemessen ist, was vorgeschrieben oder verboten ist sowie was toleriert oder erlaubt innerhalb dieser Gemeinschaft ist. Sie sind Anweisungen des Verhaltens, die das Individuum im Laufe seiner Sozialisation erwerben oder erkennen kann.
Toury führt diesen Begriff im Bereich der Translationswissenschaft weiter: da das Übersetzen auch zu sozial-kulturellen Aktivitäten innerhalb bestimmter Gemeinschaft zählt21, fordert es die Übersetzer auf, in erster Linie eine soziale Rolle zu spielen und diese Rolle auf eine Weise zu erfüllen, die in der Gemeinschaft der Zielkultur als angemessen erachtet wird. Zur Feststellung der Angemessenheit und Akzeptanz der Übersetzung müssen sich die Übersetzer auch unter einer Reihe von Normen der Zielkultur verhalten.
3 Der chinesische Literaturnobelpreisträger Mo Yan in Deutschland .......... 15
3.1 Mo Yan und seine Werke in Deutschland ....................... 15
3.2 Der Roman Wa und dessen deutsche Übersetzung Frösche....................... 19
4 korpusbasierte Analyse ........................................ 25
4.1 das Chinesische-Deutsche Parallelkorpus vom Roman Wa und dessen Übersetzung Frösche ................................... 25
4.2 Analyse auf der Wortebene .................................. 26
5 Begründung aus Perspektive Tourys Normen-Theorie ............................ 49
5.1 Operativnormen bei Hasses Übersetzung ........................... 49
5.2 Vornormen bei Hasses Übersetzung ...................................... 49
5 Begründung aus Perspektive Tourys Normen-Theorie
5.1 Operativnormen bei Hasses Übersetzung
Angesichts der quantitativen Analyse sowie qualitativen Interpretation im Kapitel 4 lassen sich 4 leitende Operativnormen beim Hasses Übersetzungsverfahren hervorheben:
1. Formale Normalisierung: Nach Mona Baker tendieren die Translators dazu, auf typische Muster der Zielsprache zurückzugreifen, damit der übersetzte Text Merkmale eines in der Zielsprache verfassten Textes aufweist91 . Die normalisierende Tendenz der Übersetzung Frösche schlägt sich in die ähnliche Wortartendistribution mit deutscher Gegenwartliteratur und die Adaptation der Satzzeichen wie Anführungszeichen zugunsten der Verständlichkeit der deutschen Leser nieder.
2. Inhaltliche Explikation: die Übersetzerin versucht auf multiple Weise, die Sachverhalte des Ausgangstextes in der deutschen Übersetzung klarer auszudrücken. Sie fügt die im Originaltext fehlenden Konjunktionen hinzu, um die logische Verbindung zwischen Handlungen zu verdeutlichen. Außerdem expliziert sie die Andeutung der Figurenrede durch Einsatz der Ausrufezeichen sowie zusätzlicher Erklärung.
3. Vereinfachung: die Übersetzerin vereinfacht beim Übersetzungsverfahren der Ausgangstext auf unterschiedliche Weise zugunsten der Lesbarkeit der zielsprachlichen Leser: die durchschnittliche Satzlänge und die lexikalische Dichte sind beiden geringer als die der deutschen Gegenwartsliteratur, die längere Sätze werden ins kürzere zerteilt.
6 Schlusswort
Im Zuge der vorliegenden Arbeit wurde die deutsche Übersetzung Frösche von Mo Yans Roman Wa aus Perspektive der Normen-Theorie von Gideon Toury und zwar aufgrund einer korpusbasierten quantitativen Analyse mit quantitativer Interpretation ausführlich thematisiert.
Zuerst wurden die theoretischen Grundlagen im Kapitel 2 vorgestellt, wie die Descriptive Translation Studies seit dem 20. Jahrhundert der Translationswissenschaft eine empirische Wende gebracht hat. Davon wurde große Aufmerksamkeit auf Gideon Toury sowie die von ihm hervorgehobene Normen-Theorie geschenkt, die das Übersetzen als eine sozial-kulturelle Aktivität innerhalb bestimmter Gemeinschaft definiert und führt weiter, dass die Übersetzungsaktivität deshalb auch von Normen dieser Gemeinschaft auf drei verschiedenen Ebenen gesteuert wird, nämlich 1) die Ausgangsnormen, die anfängliche Entscheidung zwischen Adäquatheit und Akzeptabilität der Übersetzung, 2) die Vornormen, die Selektion des Originaltexts und die Toleranz gegenüber Übersetzen über eine dritte Sprache, 3) die Operativnormen, die konkreten Entscheidung beim Übersetzungsverfahren.
Als Nächstes wurde die korpusbasierte Translationswissenschaft als ein anderer theoretischer Anhaltspunkt dieser Arbeit vermittelt. Eine klare Definition dessen wurde geliefert, was in der Translationswissenschaft unter verschiedenen Korpora verstanden wird. Anschließend wurde ein Überblick über die historische Entwicklung und der Forschungsstand der Korpusübersetzungsstudien gegeben, die sich aber hauptsächlich auf Englisch beschränken. Korpusbasierte Übersetzungsforschung der deutschen sowie chinesischen Gegenwartsliteratur gibt es so gut wie keine.
参考文献(略)